Die Entwicklung der Feuerwehr in den letzten Jahren

Etwa im Jahre 2005 führte der damalige Oberkommandant Walter Schilt ein Gespräch mit seinem Vorgänger Edi Krebs und schaute auf die Entwicklungen der letzten Jahre in der Feuerwehr Vechigen zurück.
 
Prägend für unsere Gemeinde in den letzten Jahren waren ganz bestimmt die Überschwemmungen von 1986 und 1987. In der Folge wurden genaue Einsatzdispositive für Hochwasser entwickelt, 120 Einsatzpläne für Objekte und besondere Gefahren erstellt und immer wieder den veränderten Gegebenheiten angepasst. Leider mussten in den letzten 30 Jahren auch 10 grössere Feuersbrünste, wie Bauernhäuser, hingenommen werden.
Nach jedem Ernstfall wurde das Vorgehen analysiert und kritisiert, um für die Zukunft wichtige Erkenntnisse zu gewinnen.
Zusätzlich haben die folgenden, ausführlicher beschriebenen Punkte unsere Feuerwehr vorangebracht:

Aus vier Kompanien wurden zwei

Vor noch nicht allzu langer Zeit konnte in den verschiedenen Kompanien noch ein „Gärtchendenken“ ausgemacht werden. „Du bist ja gar nicht von hier!“, wurde ein Feuerwehrmann  zurechtgewiesen, der bei Löscharbeiten Befehle des (einheimischen) Einsatzleiters weitergeben wollte. Nach der Einführung des Piketts waren vorerst nur Leute aus dem unteren Gemeindeteil Pikettleistende. Dabei spielten natürlich auch weite Anfahrtswege zum Hauptmagazin in Boll eine Rolle. Heute ist es jedoch selbstverständlich, dass der Wohnort innerhalb unserer Gemeinde nicht mehr massgebend ist. Nachdem die Pikett- und Atemschutzleute vermehrt bei den Übungen im ganzen Gemeindegebiet mit einbezogen wurden, ist deren Akzeptanz in der ganzen Wehr gestiegen und damit ein gemeinsames Denken viel weiter gediehen.

Der Bau der Einsatzzentrale

Bevor die bestehende Einsatzzentrale an der Stämpbachstrasse in Betrieb genommen werden konnte, bestand die „Zentrale“ aus einem einfachen Tisch mit Funkgerät in einem schmalen Durchgang. Die ersten beiden Feuerwehrleute rückten mit dem Tanklöschfahrzeug (TLF) aus, der dritte musste die Zentrale besetzen. Diese Anordnung ging jedoch in der Hitze des Gefechts oft vergessen. War die Zentrale nicht besetzt, bestand eine Funkverbindung für die Einsatzkräfte in einem Ernstfall nur unter den verschiedenen Fahrzeugen. Dadurch war es sehr schwierig, per Telefon weitere Hilfsmittel oder bestimmte Spezialisten aufzubieten. Heute bieten die Spezialistinnen und Spezialisten der Zentrale eine wichtige, standardisierte Unterstützung der Einsatzkräfte vor Ort.

Die Ausbildung wurde intensiver

Lange Zeit wurden nur die Pflichtübungen abgehalten, die aus zwei Übungen für das Kader und den zwei Hauptübungen bestanden. Trotz einigem Widerstand wurde die Übungstätigkeit in der Folge intensiviert, damit die Ausbildung an den Geräten verbessert werden konnte. Dadurch ist auch die Motivation der Feuerwehrleute gestiegen, die Tätigkeit in der Wehr wurde interessanter.
 
Die Feuerwehr Vechigen kann heute als modern und fortschrittlich bezeichnet werden.
 
Wieder sind „Reorganisations- und Schlankheitskuren“, initiiert durch die Gebäudeversicherung (GVB) und organisiert durch die Ämter, im Anmarsch. Arbeitsgruppen erarbeiten Vorschläge für mögliche neue Strukturen der Gemeindefeuerwehren.
Es ist zu hoffen, dass mindestens für unsere Gemeinde, in jedem Dorf und für jedes Haus, ein „schlagkräftiges“, einsatzbereites Element für die Schadensbekämpfung erhalten bleibt.

Zusammenarbeit mit Partnern

Was sich als sehr nützlich und effizient herausstellt, sind die verschiedenen Zusammenarbeiten mit Nachbarfeuerwehren, dem Samariterverein Vechigen und mit dem neu organisierten Zivilschutz. Die Berufsfeuerwehr als Stützpunkt bringt uns Spezialisten für Tierrettungen, Strassenrettung, Autodrehleiter oder Wärmebildkamera auf den Schadenplatz und unterstützt bei Grossereignissen mit Personal und Material. Letzteres gilt auch mit der Nachbargemeinde Stettlen. In einem Vertrag ist die Zusammenarbeit geregelt und wird erfolgreich praktiziert. Seit Neustem wird auch mit der Gemeinde Worb zusammengearbeitet. Gemeinsame Atemschutzübungen sowie
Unterstützung im Ereignis mit der Anhängeleiter sind abgemacht. Der Samariterverein Vechigen stellt eine Pikettgruppe, die bei jedem Ereignis aufgeboten wird und Fachkompetenz im Bereich Erste Hilfe stellt. Mit dem neu organisierten Zivilschutz ist auch hier eine sofortige Unter-stützung bei Elementarereignissen gewährleistet und schon genutzt worden. So lebt man den neuen Bevölkerungsschutz in der Gemeinde Vechigen bereits vorbildlich.

 Die Schreiber:      Christoph Wagner, Hannes Mathys, Walter Schilt & Daniel Lanz

Brandschutz ab 1956

Oberkommandanten 1956 - 2008

1956 – 1961    Karl Kammermann, Dentenberg
1962 – 1971    Erwin Flückiger, Boll
1972 – 1979    Hermann Gfeller, Utzigen
1980 – 1985    Friedrich Walther, Boll
1986 – 1995    Hans Ulrich Schmutz, Bösarni
1996 – 1999    Edi Krebs, Boll
2000 –  2006   Walter Schilt
2007 –  2008   Peter Rothenbühler, Ende 2008 letzter Oberkommandant

Kommandanten 1. Kp

Dentenberg / Vechigen 1956 - 1994

1956 – 1963    Fritz Kiener, Büeli
1964 – 1979    Rudolf Dellsperger, Vechigen
1980 – 1987    Werner Gfeller, Vechigen
1988 – 1994    Karl-Ludwig Kammermann, Dentenberg

Kommandanten 2. Kp

Boll / Sinneringen / Lindental 1956 – 1994

1956 – 1960   Ernst Stämpfli, Sinneringen
1961 – 1961   Erwin Flückiger, Boll
1962 – 1971   Werner Gerber, Boll
1972 – 1974   Friedrich Walther
1975 – 1981   Peter Pauli, Boll
1982 – 1994   Edi Krebs, Boll
 

Kommandanten 3. Kp

Utzigen / Wuhl 1956 – 1998

1956 – 1967    Rudolf Sieber, Utzigen
1998 – 1971    Hermann Gfeller, Utzigen
1972 – 1981    Walter Soltermann, Haselacker
1982 – 1986    Hans Oppliger, Gummi
1987 – 1992    Peter Ryter, Hubel
1993 – 1998    Walter Schilt, Hursti
 

Kommandanten 4. Kp

Radelfingen / Littiwil / Ätzrütti / Luterbach 1956 – 1998

1956 – 1956   Ernst Marti
1957 – 1960    Fritz Schertenleib, Radelfingen
1961 – 1972    Ernst Brand, Studweid
1973 – 1979    Johann Oberli, Bächi
1980 – 1998    Hans Ulrich Schmutz, Bösarni
 

2. Kp ab 1995 (alte 1. und 2. Kompanie)

Dentenberg / Vechigen / Boll / Sinneringen / Lindental

1995 – 1995   Edi Krebs, Boll
1996 – 2004    Hansruedi Spahni, Boll-Lindental
2005 – 2008    Peter Rothenbühler, Boll
 

1. Kp ab 1999 (alte 3. und 4. Kompanie)

Utzigen / Wuhl / Radelfingen / Littiwil / Ätzrütti / Luterbach

1999 – 2003    Walter Schilt, Hursti
2004 – 2008    Hansjürg Oberli, Bächi

2009 Zusammenschluss der 2 Kompanien, in 3 Löschzüge

Kommandant 2009 - 2012

Zug 1      Dentenberg / Vechigen / Boll / Sinneringen / Lindental
Zug 2      Radelfingen / Littiwil / Ätzrütti / Luterbach
Zug 3      Utzigen / Wull

2009 – 2012     Peter Rothenbühler, Boll

2013 Zusammenschluss der 3 Löschzüge, in 2 Löschzüge

Kommandanten ab 2013

Kompanie

2013 – 2014   Hptm Peter Rothenbühler, Boll
2015 –            Hptm Stefan Wyss, Radelfingen, Utzigen

Zug 1      Dentenberg / Vechigen / Boll / Sinneringen / Lindental

2015 – 2018   Oblt Christoph Berger
2019 –            Lt Hansruedi Rüfenacht

Zug 2      Radelfingen / Littiwil / Ätzrütti / Luterbach / Utzigen / Wull

2015 – 2019   Lt Ernst Schmutz
2020 –            Lt Markus Burkhalter